50 Jahre Freundschaft
Die Bistümer Tula und Münster feiern Jubiläum
Vom 11. bis zum 18.
März stand zu Ehren des 50 jährigen Freundschafts-Jubiläums der
Bistümer Tula und Münster eine Woche voller Feiern an, in welchen
die Verbundenheit der beiden Länder zelebriert wurde.
10. und 11. März - Tula
Abendessen mit der Freundschaftsgruppe |
Am Montag, dem
„freien“ Tag, an welchem ich mit Britta und Andrea zunächst zu
Michael nach Cardonal fuhr, machten wir eine Führung in die
Solar-Fabrik mit (welche 1968 von einem deutschen Priester gegründet
wurde) und anschließend ging es nach Tolantongo. Dieser Ort ist in
ganz Mexiko bekannt, da man dort in natürlichen Quellen und Höhlen,
sowie in Grotten schwimmen kann. Aber nicht nur das tolle und vor
allem stets warme Wasser, sondern vor allem die atemberaubende
Kulisse, da Tolantongo am Berghang liegt, macht diesen Ort so
speziell.
13. März – Ixmiquilpan
"Tarde mexicana" |
Nach den offiziellen
Angelegenheiten nutzen wir die Chance und vergnügten uns in den
Wasserbecken, Rutschen und hatten einen tollen Nachmittag im Freibad.
Gegen 17 Uhr ging es zur Kathedrale von Ixmiquilpan, wo die „tarde
mexicana“ (Mexiko-Nachmittag) stattfand. Hierfür brachte jede
Pfarrei typische mexikanische Spezialitäten, Spiele oder Getränke
mit. Auch traditionelle Kleidung und Tänze wurden präsentiert. Wir
brachten eine Lotterie mit, da dies in Mexiko sehr oft und gerne
gespielt wird. Zudem brachten wir „buñuelos“
mit, was kreisrunde, frittierte Mehlteiglinge sind.
Die Stimmung war
sehr ausgelassen und es war ein toller Abend. Auch unser Weihbischof
aus Münster durfte die Erfahrung mexikanischer Traditionen machen,
da auf einmal mit Mehl gefüllten Eiern um sich geworden wurde und
auch er nicht verschont blieb.
14. März – 17. März
Da die nächste und
letzte Feier erst am folgenden Sonntag stattfand, hatten wir ein paar
Tage um noch ein wenig die nähere Umgebung zu erkunden, sowie
Freunde und Bekannte zu besuchen.
So zeigte ich den
beiden am Mittwochvormittag ein wenig den Ort Orizabita und wir
bestiegen einen kleinen Berg. Später ging es nach Ixmiquilpan, wo
Sandra uns abholte, da es nach Mixquiahuala zum Geburtstag vom Padre
Alejandro ging. Padre Alejandro war bis 2016 Priester in Orizabita,
den Britta und Andrea bereits im Jahre 2011 persönlich kennengelernt
hatten, als sie das erste Mal zu Besuch kamen.
Zur Feier des Tages
wurde ein großes Essen aufgetischt und die ganze Familie kam
zusammen. Wir unterhielten uns, tauschten Neuigkeiten aus und Gerardo, sein Schwager, lud uns für das Wochenende auf
einen kleinen Städtetrip ein. Am Donnerstag fuhren wir in ein
paar Bergdörfer von Orizabita und aßen bei einer gut befreundeten
Familie zu Mittag.
Kathedrale von San Miguel |
Früh ging es dann
auch schon wieder zurück nach Mixquiahuala, denn dort stand am Abend
der 15. Geburtstag einer Nichte der Familie an. Wie immer war es eine
schöne und unterhaltsame Feier mit Tänzen und Animateuren, sodass
wir müde in die Betten fielen, aber nicht zu spät, da am nächsten
Tag die Abschlussfeier des Jubiläums in Cardonal stattfinden sollte.
18. März – Cardonal
Nun stand also auch die abschließende Feier in Cardonal an, zu welcher wir gerade rechtzeitig zur Messe ankamen. Der Vorhof der Kirche war sehr festlich geschmückt, mit den Fahnen Deutschlands und Mexikos, sowie vielen Bannern der jeweiligen Länderfarben. Britta und Andrea reihten sich auf den Bänken ein und ich sang spontan noch im Chor, welcher Lieder auf Spanisch, Deutsch und Otomí (Hñähñü) , der indigenen Sprache dieser Region, sang. Es war insgesamt eine schöne Abschlussmesse, welche unter anderem von dem ersten Bischof des Bistums Tula überhaupt geleitet wurde und vielen noch einmal die Chance gegeben wurde, etwas über die vergangenen 50 Jahre zu sagen oder zu danken.
Daraufhin
wurde das Essen ausgeteilt und auf der Bühne vor der Kirche gab es
noch einige traditionelle Highlights, sowie Tänze, eine
Mariachi-Band und auch wir, die Freiwilligen, führten einen Tanz
(der mehr oder weniger ernst war) auf, sowie einige Lieder auf
Deutsch und Englisch.
Zum Schluss wurden
noch Geschenke an die jeweiligen Pfarreien und deren Gäste verteilt,
es wurden viele Fotos geschossen und wir verabschiedeten uns von
angereisten Ehemaligen und Priestern.
19. März – Pachuca und Abreise
Und schon hieß es
„Adiós Britta und Andrea!“.
Nach einer
aufregenden Woche mit vielen neuen Erlebnissen, auch für mich,
fuhren wir am Montag morgen nach Pachuca, um dort den Ort „Real del
Monte“ zu besuchen, welcher ebenfalls ein tolles Panorama bietet
und bekannt für seine „Pastes“, ein Gebäck aus Blätterteig
(süß, salzig oder herzhaft gefühlt) ist. Später brachten wir die
beiden zum Bus-Terminal, wo sie einen Bus direkt zum Flughafen nach
Mexico-City nehmen konnten und verabschiedeten, bzw. bedankten uns
vorher noch für die schöne Zeit.
So war das Jubiläum
ganz offiziell beendet, was mich zusammenfassen lässt, dass es
wirklich ein ganz schönes Erlebnis war, aber auch zugleich sehr
emotional und erstaunlich mit anzusehen, wie tief so eine
Freundschaft zwischen zwei Länder gehen kann, die bereits seit 50
Jahren so eng zusammenarbeiten. Nicht nur Mexiko, sondern auch
Deutschland profitiert sehr von solch einem interkulturellem
Austausch, was in meinen Augen eine ganz tolle und wichtige Sache
ist, da es zu einem größeren Verständnis führt.
Nur zwei Tage später
stand schon ein weiteres großes Ereignis in Orizabita an: Das
Patronatsfest. Dieses wurde fünf Tage lang mit traditionellen,
spirituellen oder einfach nur unterhaltsamen Aktionen gefeiert und
mündete in die Osterwoche, worüber ihr im nächsten Artikel ganz
bald mehr erfahren werdet!
Ich verabschiede mich aber schon mal für die nächsten zwei Wochen, da es für mich am kommenden Sonntag, dem 08. April Richtung Norden in die USA geht. Dort werde ich überwiegend im Bundesstaat Texas auf Reisen sein, worauf ich schon sehr gespannt bin!
Bis dann
Niko
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