Patronatsfest, Ostern, Texas und Besuch aus Deutschland – In den letzten beiden Monaten ist viel passiert!
Ein Highlight jagt das Nächste...
Wie
bereits im Titel erwähnt, waren die letzten Wochen gefüllt mit
vielen Ereignissen, Reisen und neuen Erfahrungen, welche ich nun ein
wenig zusammenfassen werde.
Das Patronatsfest
Nachdem
die Feierlichkeiten des Jubiläums vorbei waren, fing einige Tage
später die „feria“ - das Patronatsfest – in Orizabita an. Die
feria wird in jedem Dorf Mexikos jährlich ein Mal gefeiert und dient
dazu, dem Schutzpatron der jeweiligen Kirchengemeinden zu danken. In
Orizabita ist es „El señor
del buen viaje“. Aber auch Fahrgeschäfte, Musikgruppen und
kulturelle Besonderheiten werden den Leuten geboten, sodass es ein
rundum unterhaltsames Fest ist. Wir, von der Jugendabteilung unserer
Kirchengemeinde, haben uns im Vorfeld dazu entschieden, einen Stand
zu eröffnen und eine Tombola zu starten, um Geld für unsere Kasse
zu sammeln. So verkauften wir Snacks, Getränke, Süßes und Eis, um
den Passanten bei den für März schon ziemlich warmen Temperaturen,
eine kleine Abkühlung zu liefern.
Abends
erkundeten wir zudem die anderen Stände und ließen uns das ein oder
andere Fahrgeschäft auch nicht entgehen. Ich war zwar leider zu groß
für die meisten Attraktionen und musste mich dann mit Mühe in ein
Karussell „reinquetschen“ und stoß trotzdem noch mit dem Kopf an
die Decke, aber es machte dennoch Spaß. Bis in die Nacht blieben wir
dort, als die Bands spielten und das Zentrum voll mit tanzenden
Leuten war.
Nebenbei
ging es für mich noch in einige Messen und Prozessionen, welche
teilweise in der Nacht im Stillen abgehalten wurden, was sehr
interessant war.
Pascua – Die Osterwoche
Als
die feria gerade vorbei war, ging bereits die Osterwoche los, worauf
ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut hatte, da ich ziemlich
gespannt war, wie sie hier gefeiert werden würde. Zudem standen für
die SuS Ferien an, sodass ich ohnehin genug Zeit hatte, an möglichst
allen Aktivitäten teilzunehmen.
Neben
vielen Messen, auch in den Bergdörfern, gab es erneut Prozessionen,
wo auch ich eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielte, da ich
einer der 12 Apostel war, welche stets dabei waren, um die Geschichte
originalgetreuer nachzuspielen.
Zum
Beispiel gingen wir den Kreuzweg Jesu ab und hielten an verschiedenen
Stationen an um zu beten und feierten die Messe des letzten
Abendmahles, wo die Apostel sich gegenseitig die Füße wuschen und
am Schluss Brot und Wein verteilt wurde. Wie
erwartet, war es sehr interessant alles mit anzusehen und dabei zu
sein, vor allem weil ich ein aktiver Teil des Ganzen war. Es hat mich
noch stärker über das nachdenken lassen, was vor sehr vielen Jahren
(so ähnlich) passiert sein muss und es war demnach auf jeden Fall eine tolle
und schöne neue Erfahrung!
In
der Woche darauf hatten wir ein zwei-tägiges Treffen für
Jugendliche aus Orizabita und seinen Dörfern organisiert. Wir trafen
uns in „La Lagunita“, einem wunderschönen Dorf in den Bergen und
verbrachten dort die Zeit damit, uns mit religiösen Fragen und
Themen auseinanderzusetzen, aber vor allem mit dem Anliegen, die
Jugend der Gemeinde mehr zu verbinden. Die Schwestern luden einige Gäste
ein, die Vorträge hielten, wir sangen, spielten Spiele und machten
eine Schnitzeljagd, sodass es alles in allem ein gelungenes Treffen
war!
¡Adiós México! - Hello USA!
Am
8. April ging es dann für mich auf eine große Reise, denn ich flog
nach Texas in die USA. Ehrlich gesagt war es schon lange eine Art
„Traum“ mal in die USA zu reisen, weshalb ich sehr froh war, dass
sich nun diese Möglichkeit für mich anbot.
Da
viele von meinen Freunden und Bekannten Familienangehörige, sei es
Onkel oder Geschwister, in den USA haben, hatte ich mir überlegt,
diese zu besuchen und mal in deren Alltag zu schauen. Wir sprachen
uns über Skype ab und regelten, wo ich wen besuchen würde. Vor ab
hatte ich auch geplant, für einige Tage alleine unterwegs zu sein
und freute mich schon sehr. So ging es für mich morgens früh los
zum Flughafen und ich nahm den Flieger erst mit Zwischenstopp in
Houston und von da nach Dallas, wo mich ein Onkel von einer eng
befreundeten Familie abholte.
Ich
war tatsächlich sehr aufgeregt und gespannt, wie es dort wohl sein
würde und genoss deshalb die erste Autofahrt zu seinem Haus und
konnte mir direkt ein Bild von der tollen Skyline in Dallas machen.
Angekommen
in seinem Haus in „Van Alstyne“, einem Dorf etwas weiter nördlich
von Dallas, konnte ich mich erstmal etwas ausruhen und dann aßen wir
gemeinsam zu Abend. In den nächsten Tagen zeigten sie mir die nähere
Umgebung, ich fuhr mit auf seine Arbeit und lernte allgemein deren
Alltag dort kennen. Ein paar Tage später fuhren wir weiter rauf in
den Norden an den See „Lake Texoka“, welcher zwischen Texas und
Oklahoma liegt und sehr schön und idyllisch ist. Zudem nahm er mich mit in eine richtige "Cowboy-Bar", wo wir einige Runden Billard spielten.
Danach
holte mich sein Bruder ab und ich blieb für ein paar Tage mit ihm
und seiner Familie. Es war sehr interessant, die verschiedenen Leben
und Geschichten der Personen kennen zulernen. Vor allem, da es
mexikanische Einwanderer sind, die es nicht immer einfach hatten, war
es sehr spannend erzählt zu bekommen, wie sie sich das Leben in den
USA von Grund auf aufgebaut haben.In der Zwischenzeit waren mir schon viele Unterschiede zwischen der USA und Deutschland aufgefallen.
Oft geht man zwar davon aus, dass die beiden Länder ziemlich ähnlich seien, dennoch merkt man vor Ort, dass es doch teilweise große Unterschiede gibt. Beginnend mit dem Essverhalten, fiel mir direkt auf, dass es in den USA viel günstiger und einfacher ist, Fastfood zu kaufen, als gesunde und nahrhafte Nahrung. An jeder Ecke und vor allem an den Seiten der Autobahnen findet man unzählige Fastfood-Restaurants, die schneller, mehr und günstiger Essen anbieten als die anderen.
Dies
hat mich persönlich schon sehr erschrocken, da es sehr wichtig ist,
ein gesundes Essverhalten zu haben, was durch solch ein Angebot kaum
möglich ist. Daneben fiel mir sehr negativ auf, dass es teilweise
nicht möglich ist, Strecken zu Fuß oder mit Fahrrad zurückzulegen.
Es gibt selten Fußgängerwege, sodass man auf der Straße oder auf
dem Rasen laufen muss, was nicht selten ungefährlich oder sogar verboten ist. Dazu
kommt, dass öffentliche Verkehrsmittel kaum zur Verfügung stehen
oder das Netz schlecht ausgebaut ist. Durch diese beiden Faktoren
kommt es offensichtlich dazu, dass es in den USA so viele stark
übergewichtige Menschen gibt.
Ich
selber kann es auch nachvollziehen, obwohl es traurig ist, aber
natürlich würde eine arme Familie eher Burger für nur 2Dollar (!!!) pro
Stück kaufen, als gesündere Mahlzeiten wie Salate oder Baguettes
mit
viel Gemüse, welche im Schnitt bereits 9Dollar kosten.
Nichtsdestotrotz
wollte ich meine Zeit dort genießen und so viel wie möglich
mitnehmen. Mein erstes Frühstück bei McDonalds war zum Beispiel eine neue
Erfahrungen, welche ich aber nicht unbedingt nochmal erleben müsste.
:D
Des
Weiteren fuhren wir in mehrere Städte, welche ich kennenlernte und Outlets durften auch nicht fehlen, sodass ich noch ein
paar schöne neue Sachen finden konnte.
Am
Wochenende wurde ich nach Dallas gebracht, wo ich eine Nacht in einem
Hostel verbrachte und mich am nächsten Tag auf dem Weg nach Houston
machte, um dort auch für zwei Tage alleine unterwegs zu sein. Ich
besichtigte die beiden Städte, fuhr ins „Downtown“ und hatte
viel Spaß daran, durch verschiedene Nachbarschaften zu laufen,
welche wirklich schön waren, mich in Parks zu setzen und einfach ein wenig die Umgebung zu genießen. Besonders die vielen Wolkenkratzer fand ich
durchaus beeindruckend.
In
der zweiten Woche blieb ich wieder mit Familienangehörigen von
Freunden, was erneut sehr interessant und schön war. Deshalb glaube ich auch tatsächlich, dass ich in den USA mehr Spanisch als Englisch, oder besser gesagt "Spanglish", also eine Mischung aus Englisch und Spanisch, gesprochen habe. Zudem hatte ich
die Möglichkeit mit einem Fahrrad, das sie mir gaben, ein wenig die
nähere Umgebung zu erkunden, was ich wirklich schon sehr vermisst
hatte. Ein paar Tage bevor es schon wieder zurück nach Mexiko ging,
fuhr ich nochmal zu einer anderen Familie. Sie zeigten mir noch ein
bisschen mehr die Innenstadt von Dallas und wir bestiegen gemeinsam
den „Reunion Tower“, welcher zu Gedenken des Attentats auf John
F. Kennedy (ehemaliger US-Präsident) gebaut wurde, welcher in Dallas
bei einem Besuch erschossen wurde. Es war sehr interessant, noch mal
mehr über die Geschichte zu erfahren und an so einem historisch
ereignisreichen Ort gewesen zu sein. Daneben zeigten sie mir noch einen "Deutschland-Laden", in welchem es tatsächlich Lebensmittel, Bier und andere Produkte aus Deutschland gab, was ich sehr unterhaltsam fand und mich ein wenig wieder an meine Heimat erinnerte.
An
zwei Abenden ging es noch auf einige Geburtstagsfeiern, auf welchen
ich mich entweder im Einhorn-Wunderland wiederfand oder mich bereits
wieder wie in Mexiko fühlte, da dort fast ausschließlich Mexikaner
anwesend waren, es mexikanisches Essen gab und traditionell
mexikanische Musik gespielt wurde.
Am
Sonntag, dem 22. April, wurde ich dann morgens auch schon wieder zum
Flughafen gebracht und nahm den Flieger nach Houston und von da nach
Mexiko Stadt. Es war insgesamt eine sehr schöne Erfahrung, ich bin
dankbar, dass dies möglich gemacht werden konnte und wie nett ich
aufgenommen wurde und möchte auf jeden Fall irgendwann wieder
zurück, um noch mehr kennenzulernen. Dennoch war ich auch froh,
wieder auf dem Weg in meine „Heimat“ Mexiko zu sein und meine
Freunde wiederzusehen.
Nur ca. zwei Wochen später kam dann schon das nächste Highlight, denn ich bekam Besuch aus Deutschland! Mehr dazu könnt ihr ganz bald im folgenden Blogeintrag lesen!
Bis dann
Niko
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