Feliz cumpleaños

Mein Geburtstag in Mexiko


Nachdem ich nun schon seit fast 2 Monaten in Mexiko bin, habe ich bereits diverse Feiern und Geburtstage miterleben dürfen. Nun stand mein eigener Jahrestag an und ich war schon ziemlich gespannt, wie dieser hier ablaufen würde.
Bereits am Freitag, zwei Tage zuvor, hatte sich die Köchin mit ihrem Sohn, die auch mit uns in dem Pfarrhaus wohnen, über das Wochenende verabschiedet und mir zum Geburtstag gratuliert. Für mich war dies erst ein wenig ungewöhnlich, ist es in Deutschland nun mal sehr wichtig, unbedingt die Glückwünsche nicht zu früh auszusprechen - da es sonst ja Unglück bringt. Dennoch habe ich erfahren, dass es hier üblich sei, bereits einige Tage vorher Alles Gute zu wünschen. 

Am Abend ging es für mich nach Cardonal, wo ich meine Mitfreiwilligen wieder traf, da wir dort am nächsten Morgen mit den Freundschaftsgruppen unserer Gemeinden ein Treffen hatten. Nach einer Messer, in der wir die Chance hatten uns noch einmal allen Anwesenden vorzustellen und einigen weiteren Präsentationen und Spielen, unterhielten sich die einzelnen Gemeindemitglieder darüber, wie und wann die nächsten Treffen stattfinden sollten. Besonders im Bezug auf das 50 jährige Jubiläum der Freundschaft zwischen den Bistümern Tula und Münster im März nächsten Jahres wurde viel diskutiert, wie man dieses Ereignis gebührend feiern kann. Vor allem, da viele Deutsche und ehemalige Freiwillige hier erwartet werden.
Nebenbei begrüßten uns viele neue Gesichter aus den anderen Gemeinden und gratulierten mir ebenso sehr herzlich zu meinem Geburtstag. 

Gegen Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Orizabita und ich fing mit den Vorbereitungen für meine Feier an, zu der ich meine Mitfreiwilligen und einige Freunde aus dem Ort eingeladen hatte. Sogar ein wenig deutsche Tradition brachte ich mit ein, indem ich einen Fantakuchen nach dem Rezept meiner Familie backte, der mir tatsächlich sogar ziemlich gut gelungen war. 
Zusammen verbrachten wir einen tollen gemeinsamen Abend und warteten die restlichen Stunden bis 0:00 Uhr ab. In der Zwischenzeit erreichten mich bereits die ersten tollen Glückwünsche aus der Heimat, war es in Deutschland durch die 7 stündige Zeitverschiebung nämlich schon der 1. Oktober. Dass es auf der Erde diese verschiedenen Zeitzonen gibt, finde ich nach wie vor sehr interessant, was mich oft darüber nachdenken lässt, wie wohl die Bevölkerung in weit entfernten Orten den Moment verbringen wird.

Als es dann auch bei uns so weit war, wurde ich mit einem tollen Happy Birthday - auf Englisch, Deutsch und Spanisch - noch mehr Glückwünschen und schönen Geschenken überrascht. Ich habe mich sehr über diesen Einstand in den Tag gefreut. Natürlich blieb ich der mexikanischen Tradition nicht verschont und wurde mit dem Gesicht in den Kuchen gedrückt - sehr lecker! Darüber hinaus bekam ich meinen ersten eigenen Sombrero, worüber ich mich ebenso sehr gefreut hatte, sowie eine Erinnerungsbox für meine Zeit in Mexiko. Wir feierten noch bis in die Nacht und vielen dann alle in die Betten.

Am nächsten Morgen begleitete Anna mich mit in die Sonntagsmesse, in welcher ich völlig überwältigt wurde: Mein Padre hatte in seiner Predigt und in den Fürbitten mehrmals erwähnt, dass heute mein Geburtstag sei. Mit meinem Alter war er sich jedoch noch nicht ganz sicher, da er stets betont hatte, dass ich 18 (und nicht 19) geworden wäre - Ich habe mich wohl gut gehalten! ;) Daraufhin applaudierte mir die gesamte Kirche und sie sangen ein Geburtstagslied für mich. Daneben wurde ich am Ende der Messe vom Padre gesegnet und ganz viele Personen standen auf, um mir persönlich zu gratulieren. Es rührt mich immer wieder sehr mitzuerleben, wie herzlich man hier direkt in die Gemeinschaft aufgenommen wird.


Gegen Nachmittag hatte ich meine Jugendgruppe aus Orizabita eingeladen, den Tag mit mir zu verbringen. Zunächst warteten wir einige Zeit, doch leider erschienen im Nachhinein weniger der Jugendlichen als erwartet - obwohl von allen eine Zusage kam. Wir wurden schon des Öfteren darauf hingewiesen, dass die Mexikaner es mit Einladungen nicht immer so ganz genau nehmen. Sie sagen unüberlegt zu Allem zu, kommen im Endeffekt aber nicht und sagen auch nicht ab. Anfangs war ich ein wenig enttäuscht, aber ganz nach der mexikanischen Lebensfreude machten wir einfach eine kleine Party unter uns. Meine Nase durfte ein weiteres Mal den leckeren Kuchen schmecken und wir hatten noch viel Spaß.

In der Abendmesse wurde mir ein weiteres Mal von der Gemeinde ganz herzlich gratuliert und ich bekam viele Einladungen zu einem gemeinsamen Essen. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung, den Geburtstag auf mexikanischer Weise zu feiern, weswegen ich mich schon sehr auf weitere, vor allem die meiner Mitfreiwilligen, freue!



Bis dann


Niko


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