¡Viva México!

Mexiko feiert seine Unabhängigkeit


¡Viva México! - So wurde der Nationalfeiertag in der Nacht vom 15. auf den 16. September zur Erinnerung an die Unabhängigkeit Mexikos von der spanischen Herrschaft gefeiert. Wir durften dieses Spektakel hautnah miterleben, wofür die Vorbereitungen bereits eine Woche vorher starteten.

Erdbeben!?  

Dennoch wurden die Feste dieses Jahr durch einen großen Schicksalsschlag erschüttert: Nur wenige Tage zuvor wurde Mexiko von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Besonders getroffen hatte es die Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca, in dessen gleichnamiger Hauptstadt wir zu der Zeit waren. Im Schlaf wurden wir sehr überrascht, da wir aus Deutschland keine Erdbeben gewohnt sind - schon gar nicht in diesem Ausmaß (8,2 auf der Richterskala). Glücklicherweise blieb das Haus der Gastfamilie bis auf einige zerbrochene Gläser unversehrt und auch wir blieben bis auf einen ziemlichen Schock unverletzt.
Trotzdem gab es viele Menschen, die unter weitaus schlimmeren Folgen zu leiden haben: Eingestürzte Häuser, zerstörte Existenzen und leider auch verschüttete, tote Familienmitglieder und Angehörige. Demnach spürte man die Tage danach eine sehr angespannte und bedrückte Stimmung auf den Straßen.

Ein wenig von der momentanen Situation ergriffen, wurden in der Stadt Oaxaca einige Auftritte und ein ansonsten stattfindender Umzug gestrichen, ansonsten fanden jedoch in so gut wie jedem Haushalt Feiern statt: So auch bei uns!

¡Viva México!

Die Gasteltern luden Freunde und Verwandte ein, zusammen zu essen, zu trinken und gemeinsam die Liebe zum Vaterland zu teilen. So wurde die Garage festlich mit Flaggen, Bildern und Pappaufstellern in den mexikanischen Nationalfarben geschmückt und Musik dazu gespielt. Traditionell bereiteten die Frauen eine Suppe, welche Pozole heißt, vor - Für mich tatsächlich auch eine vegetarische Variante. Daneben gab es Salate, Salsas und Zwiebeln, die man sich in die Suppe mischen konnte.

Die Stimmung an dem Abend wurde mit der Zeit immer ausgelassener, was auf jeden Fall daran liegt, dass die Mexikaner eine Sache ganz besonders eng miteinander verbindet: Der Nationalstolz. Die Liebe zu dem Land, in dem sie leben und zu ihren Mitmenschen. Die Liebe zu dem, was sie haben. Diese Einstellung hat mich bereits häufig zuvor beeindruckt, sieht es in Deutschland zumindest oft anders aus. Neben der Musik ertönten den ganzen Tag Böller - weswegen wissen wir nicht. Es ist hier einfach Tradition mit lauten Knallern die Stimmung zu steigern.

Später am Abend kam eine traditionell gekleidete Band vorbei - für uns ziemlich überraschend und so glaubten wir zu Beginn unseren Augen nicht. Dennoch spielten sie viele Lieder, zu denen ausgelassen getanzt wurde. Unsere Mitfreiwilligen Paula und Anna stoßen nach der Feier in deren Gastfamilie auch noch dazu und so genossen wir gemeinsam den Abend. Mit ihnen fuhren wir gegen Mitternacht in die Innenstadt, in dessen Clubs und Bars unzählige Partys stiegen. Dort verbrachten wir einen letzten tollen Freitag Abend in Oaxaca, bis es für uns gegen 05:00 Uhr am Morgen zurück in die Betten ging. 
Am Samstag, dem eigentlichen Feiertag, verlief alles ein wenig ruhiger und wir entspannten mit den Gasteltern an diesem freien Tag. Wir packten unsere Taschen und machten uns für die Reise Richtung Hidalgo und unseren Einsatzorten bereit.


Mittlerweile bin ich schon seit einer Woche fest in Orizabita, bin in die ersten Messen mitgefahren und lebe mich mehr und mehr in die Gemeinde ein. Das erste Treffen mit der Jugendgruppe hatte ich bereits und ich wurde sehr herzlich aufgenommen. Nun werde ich sehen, in welche Einrichtungen ich gehen kann, um zu arbeiten oder welche neuen Projekte ich eventuell sogar starten kann. Zum Beispiel würde ich sehr gerne in die Grundschule gehen, um dort am Englisch-/ und Sportunterricht mitzuwirken.




Bis dann


Niko




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